26.11.2015

Einmal durchlichtet

Ulmendeva (Foto: HF)Nichts ist wie es scheint und alles ist nur vorübergehend. An diese Schamanischen Weisheiten darf immer wieder gern erinnert werden.
Gerade in diesen trüben Tagen, wenn das Licht ganz tief steht und daher besonders golden erscheint kurz vor der Dämmerung kommen viele Fragen, wenn man sie nicht gerade im Glühwein inmitten unzähliger Menschen verdrängt.

So ein Spaziergang in Zeiten des abnehmenden Lichtes leuchtet dann mitunter deutlich hinein in die Vergänglichkeit allen irdischen Seins. Da braucht es einen klaren Blick, wenn die Tristesse Nebenschwaden gleich umher wabert.

Ich liebe diese Zeit. Die Bäume haben sich auf das Wesentliche reduziert; man kann ihre Struktur besonders schön erkennen ohne ihr Blätterkleid. Heute hatte es mir einmal wieder die HainbuchenDeva angetan. In den Parks und kleinen Wäldern dieser Stadt gibt es sehr viele davon. Hainbuchen werden auch Hexenholz genannt. Mit ihrer geschwungenen, glatten und oftmals moosgrünen Borke wirken sie wie lange, schmale Körper, die sich im Tanz aneinander schmiegen und hier und da eine Wölbung lassen als Nest und Versteck für die Naturwesen.

Ulme kauai (Foto: HF)

Ich verbinde mit der Hainbuche Zentriertheit, ein gut geerdetes in meiner Mitte sein, aber auch Leichtigkeit und fröhlicher Schabernack im Kontakt mit den Naturwesen. Sie reichen gerade den Frauen die Hand in die Anderswelt, in das Land der Feen und Elfen und der Zwerge. Die tummeln sich an ihren Wurzeln und führen Baumreisende tief in Gaias Reich hinein.
Und kann mich gar nicht satt sehen an der Schönheit ihres Stammes. Ihr samtiges Grün erinnert mich an die sanften Hügel von Kaua'i. Die älteste Insel Hawaiis, Garteninsel genannt, die auch Teil von Lemurien war (und ist). Wahrscheinlich bin ich deshalb ein Hainbuchen-Fan. Das lichtvolle, leichte und kommunikative Gemüt der Hainbuche ist jedenfalls eine schöne Unterstützung für diese Jahreszeit. Und auch wenn ich es nicht explizit auf den Seiten erwähne und anbiete, ich erstelle auf Wunsch natürlich auch Baumessenzen einzelner Bäume.

Heute auch entdeckt, da bis auf wenige Ausnahmen kein Laub mehr am Baum ist: ein wunderschöner selbst gebastelter Traumfänger an einer Stieleiche. Wie lange er da wohl schon hängt?

Dreamcatcher (Foto: HF)

Mir ist er heute in der Tat zum ersten Mal aufgefallen. Mit großer Liebe zum Detail und sehr sorgfältig wurde er erstellt. Das kann man auch an den verwendeten Federn sehen. Traumfänger kommen aus der indianischen Tradition und sollen vor schlechten Träumen schützen. Manchmal erscheint einem ja die vermeintliche Realität wie ein schlechter Traum. Wo ist der Sorglos-Filter dann? Wenn ich dieses Gefühl habe, dann gehe ich in die Natur, in den Wald, zu den Bäumen. Gerade jetzt, wo sich die Bäume auf ihren Winterschlaf vorbereiten und ganz nach innen gehen, ist es noch einmal eine gute Zeit, sich ganz tief mit ihnen zu verbinden und ihr inneres Leuchten zu spüren. Dann fühlen wir wieder unser eigenes Inneres Licht, das immer leuchtet, egal, wie trüb das Wetter vor dem Fenster ist oder wie sich die Tage gestalten. Eine Baummeditation erinnert uns daran, was wirklich wichtig ist. Sie verbindet uns mit unserer Essenz, mit unserem stillen, inneren, ewigen Leuchten. Wir brauchen ein Gewahrsein dieses inneren Lichtes in der Dunklen Zeit. Denn ohne diesen Kompass kann es mitunter ganz schön finster werden.


zum Überblick